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Umfrage ergibt: Große Mehrheit der Deutschen wünscht sich digitale Identitäten aus staatlicher Hand

Berlin – 18. November 2025 - Der heutige Gipfel in Berlin zur Europäischen Souveränität 2025 setzt Impulse zum wirtschaftlichen Erfolg und strategischen Unabhängigkeit Europas. Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bildet die European Digital Identity Wallet (EUDI-Wallet) als ein Schlüsselinstrument für die digitale Souveränität. Das aktuell größte Digitalprojekt der EU soll es Bürgern, Bürgerinnen und Unternehmen ab Anfang 2027 ermöglichen, ihre digitale Identität sicher, selbstbestimmt und europaweit einzusetzen und zu verwalten – unabhängig von kommerziellen Plattformen. Damit schafft die digitale Brieftasche die Grundlage, um europäische Werte wie Datenschutz, Sicherheit und technologische Unabhängigkeit auch im digitalen Raum zu sichern.

Die Bedeutung von Datensouveränität für die Bürger und Bürgerinnen in Deutschland spiegelt eine repräsentative Bevölkerungsbefragung im Auftrag der Bundesdruckerei GmbH wider. Für eine Mehrheit der 2500 befragten Personen ist das Thema Datensicherheit und -kontrolle besonders wichtig (58 Prozent). Mehr als zwei Drittel (67 %) gab an, dass die Hoheit über digitale Identitäten in staatlicher Hand liegen sollte. Als wichtigste Gründe dafür werden Rechtssicherheit und Transparenz (37%), hoheitliche Verantwortung und Kontrolle (35 %) und daraus resultierendes fehlendes wirtschaftliches Interesse an den Daten (31 %) angegeben.

„Sichere Identitäten als Fundament digitaler Souveränität sind eine Kernkompetenz der Bundesdruckerei“, sagt Dr. Claudia Thamm, Senior Vice President Public Sector & Business Development bei der Bundesdruckerei GmbH. „Als Technologieunternehmen des Bundes begleiten wir den eIDAS-Prozess schon seit Jahren. Wir freuen uns, dass wir unsere Expertise bei der Umsetzung der EUDI-Wallet einbringen können.“ 

Deutsche wünschen Schutz vor Datenmissbrauch und Datenkontrolle    

Wichtigster Grund, eine digitale Brieftasche für Ausweisdokumente und Zahlungsinformationen zukünftig nicht zu nutzen, wären für einen Großteil der Befragten fehlendes Vertrauen in deren Sicherheit (66%). Um hier ein Sicherheitsgefühl zu schaffen, sollten dementsprechend Schutzfunktionen gegen Datenmissbrauch und die volle Kontrolle über die eigenen Daten (jeweils rund 58 %) gewährleistet werden. Auch volle Transparenz hinsichtlich der Datennutzung (45 %), der Ausschluss kommerzieller Datennutzung (44 %) und der einfache Zugang bzw. eine einfache Bedienung (40 %) und eine zertifizierte staatliche Prüfung der Wallets sind vielen Befragten wichtig. 

Das Technologieunternehmen des Bundes bringt seine Erfahrung für sichere Identitäten, Infrastrukturen und digitale Nachweise bei Konzeption und Umsetzung der EUDI-Wallet Infrastruktur auf nationaler und europäischer Ebene seit Jahren ein. So entwickelt die Bundesdruckerei unter anderem den so genannten PID-Provider, der die persönliche Kernidentität in der Wallet aus der hochsicheren Online-Ausweisfunktion des Personalausweises bereitstellt. Der qualifizierte Vertrauensdiensteanbieter D-Trust, ein Unternehmen der Bundesdruckerei-Gruppe, stellt zukünftig den neuen Vertrauensdienst Qualified Electronic Attestations of Attributes (QEAA) zur Verfügung. Dabei handelt es sich um qualifizierte, rechtlich anerkannte digitale Nachweise, mit denen Attribute – etwa Rolle oder Berechtigung – in der Wallet sicher, fälschungssicher und europaweit vertrauenswürdig bestätigt werden können.    

Gipfel diskutiert Implementierungen der EUDI-Wallet 

Die EU-Mitgliedstaaten sind dazu verpflichtet, ab Anfang 2027 kostenfrei eine EUDI-Wallet anzubieten, mit denen ihre Bürger und Bürgerinnen ihre Identität und amtliche Dokumente sicher, einfach und selbstbestimmt über das Smartphone verwalten können. Staatlich garantiert, grenzüberschreitend einsetzbar und unabhängig von großen Plattformanbietern bildet die EUDI-Wallet das Kernelement der so genannten eIDAS-2.0-Verordnung und verkörpert das Prinzip der digitalen Souveränität. Damit bildet sie die Grundlage für eine vertrauenswürdige digitale Transformation in Deutschland und Europa und die Stärkung des europäischen Binnenmarkts. 

Der Europäische Gipfel zur Digitalen Souveränität 2025 findet am 18. November in Berlin auf Einladung der Digitalministerien von Deutschland und Frankreich statt. Ziel der Veranstaltung ist es, unter Beteiligung zahlreicher europäischer Politikerinnen und Politiker die digitale Souveränität Europas zu stärken. Dazu werden unter anderem erste Implementierungen der EUDI-Wallet und Vorschläge zum EU-weiten Abbau regulatorischer Hürden im Digitalbereich präsentiert.